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Neustädtischer Friedhof Brandenburg an der Havel
Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde St. Katharinen
und die Friedhöfe Göttin, Schmerzke, Wust und Gollwitz
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Beisetzungen seit 1740


Denkmale

Die im Folgenden benannten Bauten und Grabmale stehen unter Denkmalschutz und sind in der Liste der Denkmale des Landes Brandenburg verzeichnet. Des Weiteren steht der gesamte Friedhof, mit allen Zaunanlagen, Einfassungen und Baumstrukturen unter Denkmalschutz. Dies macht den Friedhof einzigartig und sehenswert in der Region, stellt uns aber auch vor große Herausforderungen in finanzieller Sicht.

Die Friedhofskapelle

Die Kapelle wurde 1908 durch den Architekten Walter Sackur errichtet. Der Ziegelbau über T-förmigem Grundriss liegt an der Hauptallee des Friedhofs. Dieser zugewandt ist die von vier hölzernen Doppelsäulen getragene Vorhalle, in der sich der Eingang in den Kapellenraum befindet. Das steile Satteldach ist auf der Westseite abgewalmt, die schlichten Fenster sind rundbogig, im Ostteil befindet sich ein großes Rundbogenfenster. Im breiteren Teil des Gebäudes sind die Nebenräume untergebracht. Der rechteckige Kapellenraum wird von einer flachbogigen Holztonne überwölbt. Die Altarnische ist zwischen den westlichen Nebenräumen eingespannt und von der Orgelempore überbaut. Unter dem Kapellenraum liegt der Leichenkeller. Die Innenausstattung mit Empore und Gestühl ist aus der Bauzeit erhalten. Die ehemals vorhandene reichhaltige Ausmalung der Kapellendecke und der Empore sowie die Glasbilder in den Fenstern der Kapelle sind von Professor Kutschmann in Berlin entworfen und unter seiner Leitung ausgeführt worden.
                                                                        Innenansicht der Kapelle um 1912
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Grabdenkmale am Nordweg (Eingang Kirchhofstraße, parallel zur Straße)
Ruhestätte der Familie Carl Rein (1878)

Die Grabstätte des Zigarrenfabrikanten Carl Rein wurde 1878 anlässlich des Todes des Sohns Benno Rein im Alter von 5 Jahren angelegt. Carl Rein hatte eine Zigarrenfabrik und Tabakhandlung in der St. Annenstr. 21 mit einer Filiale Steinstr. 37, an der Steintorbrücke.

Obelisk mit aufgehängtem Kranz und davorstehender Urne auf hohem Sockel
Grabmal des Kirchenvorstehers Johann Friedrich Blell (+1799) und Gattin (+1810)

Korbbogennische in Architektonischer Rahmung mit seitlichen Pilastern, Gebälk mit abschließender Verdachung. Darin Rundsockel mit trauernder, an die Urne gelehnter Puttenfigur.
Grabstätte der Familie Chr. Richter (Chr. Richter + 1928)

Neoklassizistische, pilasterflankierte Rückwand mit mittlerer Ädikula, darin Nische mit Relief eines Putto mit Urne.
Modus Erbbegräbnis 1878,
Grabstätte der Familien Hamke und Modus

Stele mit Relief einer knienden Trauernden, über eine Urne gebeugt, daneben gesenkte Fackel. Von rechts schwebt ein Putto an.

Grabmal des Gemeindearztes Robert Taubner und Gattin (spätes 19. Jh.)

Stele mit von rundbogiger Arkade gerahmter Inschrift und bekrönendem Aufsatz
Erbbegräbnis der Fam. Schröder (Friedrich Schröder + 1879)

Pilasterflankierter architektonischer Aufbau, auf dessen Gebälk zwei Putten zu Seiten einer Urne saßen (jetzt davor auf dem Boden).
Grabstätte der Familie Kähne (Wilhelm Kähne + 1918)

Rückwand mit Säulen- und Pilasterrahmung, darüber Gebälk mit Dreiecksgiebel. Gitter erhalten
Grabmal für den Mathematiker Joachim Christoph Heinß (+1771)

Bedeutendes barockes Grabmal mit reichem Volutenschmuck. Auf dem Gebälk des vorgezogenen Unterteils stehende allegorische Figur und zwei Putten mit astronomischen Instrumenten.
Davor ehemals ein schmiedeeisernes Gitter von 1772.
Grabmal für Oberbürgermeister Franz Ziegler (1803 – 1876)

Obelisk aus schwarzem Marmor mit Inschrift:
„Dem Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg
geb. 3. Febr. 1803 gest. 1. Oct. 1876“.
Grabstele von Friedrich Gustav von der Hagen
*29.11.1780, +30.11.1827

Sandstein. Kreuz mit Blumengirlande auf hohem Sockel mit abgeschrägten Ecken.

2023 konnte das Denkmal mit Hilfe des Fördervereins des Friedhofs umfangreich restauriert und der Vandalismus-schaden aus früheren Zeiten beseitigt werden.
Grabmal für Carl Wilhelm Spitta (+1771)

Rückwand mit erhöhtem mittlerem Segmentgiebel, darunter aufwendige barocke Reliefplatte, Inschrift mit schwungvoller Rahmung; darüber zwei Putten, die eine Krone präsentieren; seitlich Vergänglichkeitssymbole
Grabstätte der Familie Spitta (1811)

Bemerkenswerte Rückwand, bestehend aus drei Spitzbogenfeldern, zwischen denen sich ursprünglich Fialen befanden. Auf den seitlichen Feldern Reliefs, die Rückenfigur eines durch Stab und Umhang charakterisierten Wanderers darstellend, der sich dem Meer bzw. der Sonne zuwendet.
Grabmal für Georg Tismar (+1789) und Gattin (+1819)

Von kannelierten Pilastern und Gebälk gerahmte Rundbogennische mit an eine Urne gelehnte Figur eines Trauernden.
Grabdenkmale am Westweg,
(rechts vom Eingang Kirchhofstraße an der Mauer)


Erbbegräbnis Familie Vogel (spätes 19. Jh.)

Rückwand aus gelben Ziegeln in neogotischen Formen, bereichert durch rote Ziegelgliederung und einen fialengerahmten vorspringenden Teil mit Ziergiebel.
Grabstätte der Familie Witte (Heinz Witte + 1918)

Monumentaler architektonischer Aufbau aus schwarzem polierten Granit in neoklassizistischen Formen
Erbbegräbnis der Familie Friedrich Rudolf Bäbenroth (1807)

Gruftbau in schlichten, an Revolutionsarchitektur erinnernden klassizistischen Formen. Stirnwand pilastergerahmt, über kräftigem Gesims flacher Dreiecksgiebel, in den Seitenwänden je drei halbkreisförmige Nischen. Originale Eingangstür erhalten, Putz später entfernt und erneuert.
Grabmahl der Familie Baum (Ingeborg Baum +1946)

Streng gegliederter architektonischer Aufbau, in der mittleren, mehrfach gestuften Nische stehende, an ein Kreuz gelehnte Figur, aus älterer Grabstätte wiederverwendet.
Grabstätte der Familie Patz (Unteroffizier Jesko Patz + 1915; Generaldirektor Franz Patz + 1934)

Errichtet durch den Berliner Bildhauer Hans Damman (Inschrift am rechten Torpfosten). Monumentaler architektonischer Aufbau aus schwarzem polierten Granit mit Einfriedung aus dem gleichen Material. Davor auf hohem Sockel die lebensgroße Figur einer Trauernden mit Urne.
Erbbegräbnis Toepffer (1832)

In original erhaltener Einfriedung verschiedene Grabplatten, flankiert von zwei Urnen.
Grabmal ohne Bezeichnung, Rückwand in Form einer Ädikula (wohl 1910er Jahre)

Überschrift: "Durch Nacht zum Licht"
Erbbegräbnis des Mühlenbesitzers Arno Tiede (1916)

Relief, das die drei Parzen darstellt; die linke mit Spindel, die mittlere misst den Faden, die rechte schneidet ihn ab. Bei dem feinen Relief der drei Parzen handelt es sich um ein Werk von Louis Tuaillon, die Signatur L. Tuaillon findet sich auf der unteren Rahmung des Relieffelds.
Erbbegräbnis des Stadtchirurgen Johann Jakob Krause (+1809)

Gruftbau mit klassizistischer Schildmauer mit flachem Dreiecksgiebel. 1901 und 2012 renoviert
Erbbegräbnis Metze (wohl um 1810/20)

trägt über dem Eingang die Bezeichnung „Johann Friedrich Metze, Erb-Begräbnis“
Klassizistischer Schildmauer mit flachem Dreiecksgiebel.
Erbbegräbnis Krumwiede (1811)

Gruftbau mit klassizistischer Schildmauer in Formen des Revolutionsstiels, konisch zulaufend, über kräftigem Gesims, Aufsatz mit flachem Dreiecksgiebel und Eckakroterien.
Grabdenkmal am Ostweg (links vom Eingang Kirchhofstraße an der Mauer)
Grabmal für Fritz Rabe (+1923), Karl und Klara Krause

Rückwand mit von flachen Pilastern gerahmter Rundbogentür, seitlich an einer stehenden weiblichen Figur in Lebensgröße.
Grabdenkmale in verschiedenen Feldern (lt. Bezeichnung)
Feld 9

Grabstätte Voigt (um 1910/20)

Rückwand aus Muschelkalk, in mittlerer mosaikverkleideter Nische, Säulenstumpf mit Rosen.
Feld 12

Grabmal für den General-Major Friedrich Wilhelm August von Kirchfeld (+1858)

Figur des „Trauernden Achill“ auf hohem Postament. Zinkguss von Moritz Geiss nach einer Gipsfigur von Friedrich Tieck, die dieser zusammen mit vierzehn weiteren Figuren für den von Friedrich Schinkel neu errichteten Teesalon im Berliner Stadtschloss schuf.
Bei der Restaurierung im Jahr 2015 wurde nach einer gründlichen Reinigung des Denkmals unter dem Ruß der Jahrzehnte festgestellt, dass das Denkmal ursprünglich verkupfert war. Diese Verkupferung wurde nun wieder hergestellt. Zur Sicherung wurde die Grabstelle mit einem ursprünglich dort nicht vorhandenen Zaun eingefriedet.
Feld 18

Grabstätte für die Familie Kehrl (ca. 1920)

Umfassung aus geschlossener Rückwand und vorgelagerter Pergola. In der Mitte der Rückwand flache Ädikula mit Relief einer weiblichen Figur (nach Michelangelos sterbendem Sklaven); im Dreiecksgiebel Relief mit zur Seite eines Kreuzes liegenden Figuren (in Anlehnung an Michelangelos Figuren des Abend und des Morgen in der Florentiner Medici-Kapelle)
Erfahren Sie mehr dazu im Gemeindebrief auf den Seiten 12-14
Feld 18

Grabstätte des Johann Christian Franke, gefallen 1813 in den Befreiungskriegen „als Unteroffizier der Brandenburgischen Landwehr“

Inschriftentafel mit Kriegsattributen (Lanze und Helm)
Feld 23

Grabstätte der Familie des Kommerzienrates Carl Reichstein (+1931)

Errichtet wohl während des ersten Weltkrieges. Neoklassizistische Anlage mit rückwärtiger Kolonnade, auf deren Pfeilern Putten mit gesenkten Fackeln angebracht sind. In der Mitte durch kannelierte Säulen und Gebälk gebildete Nische mit von rosenbedeckter Urne bekrönter Grabstele, Rückwand mosaikgeschmückt.
Feld 32

Grabmal Giebe (Ernst Louis Giebe, Maria Giebe geb. Hariwig +1895)

Ein großes Eckgrab mit etwa zur Hälfte erhaltener Einfriedung durch schmiedeeisernes Gitter über Sandsteinsockel. Die Grabskulptur, eine Christusfigur aus Marmor, repräsentiert einen Figurentypus, der auf Thorvaldsen zurückgeht und der im 19. Jahrhundert eine weite Verbreitung fand.
Feld 34

Grabstein für Professor Paul Scheurich (+1945)

Arbeit von Paul Scheurich, Porzellanmanufaktur Meißen. Ehemals eine weiße Porzellanplatte mit Relief einer Frau mit Palme. Nach Beschädigungen in den 1980er Jahren wurde durch einen Freundeskreis ein Bronzeabguss der Plastik angefertigt und ca. 1992 hier angebracht.
Zu Ehren seines 75. Todestages wurde der Grabstein mit dem Bronzerelief gesäubert und teilweise restauriert. Die Finanzierung erfolgte durch den Förderverein des Friedhofs und einen großzügigen Spender.
Feld 36

Grabstätte der Familie Güntherberg
(Richard Güntherberg gefallen im Ersten Weltkrieg)

Daten nicht lesbar. Säulenflankierte und Pfeilergerahmte Rückwand mit Relief eines Helmes auf Eichenlaub. Über mehrfach profiliertem Gebälk Abschluss aus grob behauenem Stein
Feld 38

Grabstätte für Carl Blell (+1914) und Anna Blell (+1924)

Grabstätte mit äußerst reicher schmiedeeiserner Einfassung; einbezogen die Umrahmung der schlichten Inschrifttafel.
Hergestellt von der Kunstschmiede B.Miksits, Berlin

2021 konnte die Restaurierung des Jugendstilzaunes und die Herstellung der ursprünglichen Farbgebung in Auftrag gegeben werden. Dies wurde durch eine Förderung des Landes Brandenburg, der Stadt Brandenburg an der Havel und mit Mitteln des Fördervereins möglich.
Feld 39

Grabstätte der Familie Johannes Prölss (Ida Prölss + 1917)

Ädikula mir Relief einer sitzenden weiblichen Figur mit Christus.
Feld 44

Grabmal für Heinrich und Hedwig König (+1950)

Figur einer knienden weiblichen Trauernden, wohl aus älterer Grabstätte (Anfang 20. Jh.) wiederverwendet.
Feld 44

Grabmal für Robert Leue (+ 1898)

Monumentaler architektonischer Aufbau in klassizistischen Formen. In rundbogiger Nische Reliefplatte mit Porträt des Verstorbenen.
Auf unserem Friedhof befinden sich noch eine große Anzahl interessanter, sehenswerter Grabstätten und Grabmale.

Leider ist es uns finanziell nicht möglich, alle Grabstätten und Denkmale ohne einen Nutzungsberechtigten in der wünschenswerten Form zu Restaurieren und zu Pflegen. Deshalb können sich interessierte Personen gern in Form von Grabpatenschaften beteiligen. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, später an dieser Stelle beigesetzt zu werden.


Gern informieren wir Sie darüber in der Friedhofsverwaltung.
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